20. NOVEMBER - INTERNATIONALER TAG DER KINDERRECHTE

Veranstaltung „Auch ICH ZÄHLE: ich sehe, höre und spreche“ in Bozen

Einleitung
Die UNO-Kinderrechts-Konvention wurde am 20. November 1989 von der UNO- Generalversammlung beschlossen und in der Zwischenzeit von vielen Staaten angenommen und ratifiziert. Deswegen werden am 20. November weltweit Veranstaltungen organisiert, mit dem Ziel die Konvention und die Kinderrechte in der breiten Öffentlichkeit jedes Mal verstärkt zu präsentieren.
Der VKE hat 2002 in Zusammenarbeit mit der Katholischen Jungschar und vielen Ämtern der Stadtgemeinde Bozen zum ersten Mal diese Veranstaltung am Matteotti-Platz organisiert. Es gab damals viele Stands und Präsentationen der verschiedenen Programmen und Dienste für Kinder der Stadt Bozen.
Ein Zirkuszelt diente als Sammelplatz für Ideen, Vorschläge, Reklamationen der Kinder. Sie konnten bei verschiedenen Spielstationen zum Thema „Kinderrechte“ und „Kinder in Bozen“ ihre Meinung äußern. Anschließend fand ein Treffen der Kinder mit den Stadtverwaltern statt.
Daraufhin hat die Stadt beschlossen, diese Veranstaltung jedes Jahr am 20. November zu wiederholen. Ein Stationenspiel soll den Kindern die Möglichkeit geben, sich mit dem Tagesthema zu befassen, die Kinder zum Mitreden animieren und eine Bilanz der Leistungen und der noch offenen Problemen ermöglichen.

Die Erfahrung von 2002 hat uns dazu bewogen, die Veranstaltung mobil zu machen. Um die Teilnahme zu vereinfachen, soll es jedes Jahr in einem anderen Stadtviertel stattfinden und zwar am Vormittag in einer Schule.

2003 wurde die Aktion im Stadtviertel Don Bosco in der Mittelschule „Alfieri“ in Zusammenarbeit mit den Jugendzentren Pierino Valer und Vispa Teresa durchgeführt.

2004 wurde die Aktion im Stadtviertel Haslach/Oberau in der Mittelschule „Egger Lienz“ in Zusammenarbeit mit Verein La strada-Der Weg/Streetworker, Bibliothek Haslach, Jugendtreff Bunker, Sozialsprengel Haslach/Oberau, Jugenddienst Bozen, Südtiroler Pfadfinderschaft/Haslach durchgeführt.

2005 wurde die Aktion im Stadtviertel Europa in der Mittelschule „Schweitzer“ durchgeführt in Zusammenarbeit mit Bibliothek Schweitzer, Jugendzentren Charlie Brown, Cortocircuito, Villa delle Rose, Verein Musica Blù, Sozialsprengel Europa/Neustift, Jugenddienst Bozen, Südtiroler Jugendring.

2006 wird die Aktion im Stadtviertel Zentrum in der Grundschule „Dante“ durchgeführt in Zusammenarbeit mit den Jugendzentren ArciRagazzi/Premstallerhof, Vintlerstrasse, Papperlapapp/D8, mit den Vereinen Volontarius/Streeworker, Il Germoglio, Jugenddienst Bozen, UNICEF, mit dem Südtiroler Jugendring, mit Young & Direct, mit dem Sozialsprengel Zentrum, mit dem Landesamt für Jugendarbeit, mit dem Zielprojekt Jugend der Gemeinde Bozen


Kurzbeschreibung 

Idee:
- der 20. November, der Internationale Tag der Kinderrechte, soll ein fixer Termin im Veranstaltungskalender der Bozner Kinder werden
- an diesem Tag soll jedes jahr ein Treffen der Bozner Kinder mit der Stadtverwaltung und insbesondere mit dem Bürgermeister veranstaltet werden

Methode:
- ein Spielprogramm soll den Kindern helfen, eigene Überlegungen zum Thema Kinderrechte im allgemeinen und zum Stand der Dinge diesbezüglich in Bozen und in ihrem Viertel zu produzieren 
- die Veranstaltung soll mobil und jedes Jahr in einem anderen Stadtviertel stattfinden 
- die Veranstaltung soll in einer Schule stattfinden
- an der Veranstaltung sollen sich auch Jugendvereine, -verbände, - treffs aus dem betreffenden Stadtviertel beteiligen

Ziele:
- das Mitspracherecht der Kinder im öffentlichen Raum unterstützen und fördern
- das Kennenlernen und die Überlegungen der Kinder zum Thema Kinderrechte fördern Altersstufen
- Kinder der Grund- und Mittelschulen


Beschreibung
Die Kinder erleben die Veranstaltung wie ein Stationenspiel. Zum Mitmachen können sie bei einer beliebigen Station anfangen und versuchen, alle durchzumachen. Je nach Kinderanzahl, Raumgröße und Anzahl der MitarbeiterInnen variiert die Zeit ihres Aufenthaltes beim Spiel.
Die Stationen und die Vorarbeit in der Schule dienen dazu, sich auf das anschließende Treffen mit dem Bozner Bürgermeister vorzubereiten, das am Ende des gleichen Vormittages in der Schule stattfindet.
Die Veranstaltung soll auch dazu dienen, Schule und Jugendvereine im Viertel näher zu bringen, um eine weitere Zusammenarbeit zu fördern.
Folgende Stationen werden für den ganzen Vormittag bis zum Beginn des Treffens mit dem Bürgermeister angeboten:

Station 1 – Wo wohnst du?
Auf Pinnwände hängen Riesenstadtpläne; die Kinder gestalten kleine Steckfahnen und signieren ganz genau wo sie wohnen.

Station 2 – Wie alt bist du?
Die Kinder gestalten mit ihrem Handabdruck hellblaue (Buben) oder rosarote (Mädchen) Papierblätter, schreiben ihr Alter drauf und hängen diese Zettel an Schnüren auf, die an der Raumdecke angebracht sind. Jede Schnur steht für ein Alter bzw. Jahrgang. Am Ende ist die Raumdecke gestaltet und man hat einen optischen Eindruck/Blitzlicht über die Anzahl der TeilnehmerInnen und deren Alter.

Station 3 – Ich stelle mir meine Zukunft vor
.... + oder – Die Kinder äußern spontan ihre Zukunftsvisionen durch eine einfache
Wahl: positiv heißt einen rosaroten Zettel in einem durchsichtigen Container einwerfen; negativ heißt einen schwarzen Zettel in einem anderen durchsichtigen Container einwerfen; im Spiel und am Ende kann man gleich sehen, ob die Zuversicht oder hingegen der Pessimismus gewonnen haben.

Station 4  - Wo ist es schön/nicht schön spielen?

Station 5 – Wo ist es schön/nicht schön sich treffen?

Station 6 – Frage- und Auswertungsbogen über die Kinder- und Jugendzentren im Stadtviertel
Diese Stationen befinden sich nebeneinander: anhand von Riesenstadtplänen, eigenen Kärtchen (rot = schlecht; grün = gut) und Bögen zur Beschreibung und Auswertung entsteht eine Art Handbuch für gute und schlechte Spiel- und Treffpunkte in der Stadt (im Viertel, im Dorf).

Station 7 – Planungsbüro
Hier können Kinder neue Spielräume planen und Verbesserungsvorschläge für bestehende Spielräume zu Papier bringen.

Station 8 – Meine Rechte sind ...
Die 54 Artikel der UN-Kinderrechtskonvention sind hier im Großformat ausgestellt. Die Kinder wählen mit färbigen Kärtchen das Recht (Artikel), dass für sie am wichtigsten ist.

Station 9 – Meine Pflichten sind ...
Hier äußern Kinder spontan ihre Meinung dazu. Die genannten Pflichten werden zur Orientierung und im gemeinsamen Gespräch mit den Kindern einfach sortiert (Familien, Schule, Gesellschaft, usw.).

Station 10 – Lieber Bürgermeister ...
Am späten Vormittag kommt der Bozner Bürgermeister zu Besuch in die Schule, um sich mit den Kindern zu treffen. An dieser Station schreiben die Kinder ihre Fragen auf Kärtchen, die nach Themen geordnet werden und auf einer großen Pinnwand ausgestellt werden. So entsteht die Tagesordnung für das Treffen mit dem Bürgermeister. Die Kinder tragen dann ihre Fragen persönlich vor.

Station 11 – Das Rap der Rechte und der Pflichten
In einem peppig geschmückten Raum mit Musikanlage und –programm schreiben Kinder kurze Rap-Texte zum Tagesthema und nehmen diese evtl. auch auf (Schlager 2003: „Senza diritti siamo fritti“; Schlager 2004: „Ohne Rechte sind wir Knechte“).

Ca. ab 11.30 beginnt dann das Treffen mit dem Bürgermeister und einigen StadträtInnen.
Wenn die ganzen Kinder in den vorhandenen Räumlichkeiten keinen Platz haben, kann man entweder eine Klasse pro Altersstufe oder einige Delegierten pro Klasse aussuchen. Bis jetzt haben vierten und fünften Klassen aus der Grundschule und alle drei Klassen aus der Mittelschule teilgenommen.
Mit dem Bürgermeister werden die Themen besprochen, die aus den Kinderfragen bei Station 10 im Laufe des Vormittags ausgearbeitet werden.
Die Fragen der Kinder werden unter allgemeinen Themen geordnet und die Kinder sollten danach ihre Fragen selbst stellen, sowohl ihre eigenen Fragen, als auch die Fragen der Kinder, die sie momentan vertreten.
Die Diskussion sollte den Stand der Dinge zum Thema Kinderrechte in Bozen ergeben und zugleich ein Katalog der noch offenen Problemen liefern, sozusagen die Tagesordnung der Kinderpolitik für das kommende Jahr.
In diesem Rahmen kann die Stadtverwaltung eigene Leistungen und Projekte vorstellen; die Kinder können ihre Meinung über beliebige Themen des Stadtlebens äußern, auf Missstände hinweisen, Vorschläge unterbreiten. Der Bürgermeister kann Verpflichtungen eingehen und, wenn möglich bindende Zeiten dazu. In einem Jahr wird alles noch einmal unter die Lupe genommen.