1998 - Bozen

Auszeichnung
"Die Kinderfreundliche Gemeinde 1998"


Der Vorstand des VKE hat in seiner Sitzung vom 1. Dezember 1997 mehrheitlich beschlossen, nach Kurtatsch, Ulten, Latsch, Lajen und Waidbruck die Stadt Bozen als "Kinderfreundliche Gemeinde 1998" auszuzeichnen. Diese Entscheidung fiel dem VKE nicht leicht und wird wahrscheinlich den einen oder anderen auch überraschen, insbesondere nachdem die Gemeinde Bozen bezüglich Kinderfreundlichkeit laut einer kürzlich veröffentlichen Untersuchung der Legambiente nicht allzu gut abschneidet. Bei der schwierigen Entscheidung über die Vergabe dieser Auszeichnung geht es im Grunde immer darum, ob man das halbleere oder das halbvolle Glas sehen will, denn jede bislang ausgezeichnete Gemeinde könnte noch kinderfreundlicher werden.

Der VKE wollte auch im Falle der Gemeinde Bozen das halbvolle Glas sehen. Denn es ist eine Tatsache, daß die Stadt Bozen bereits seit einiger Zeit verschiedene Initiativen zugunsten der Kinder und Jugendlichen gesetzt hat bzw. zu setzen beginnt. Letztendlich war es auch die Vielseitigkeit dieser kinderfreundlichen Aktionen in der Stadt Bozen, die den Ausschuß bewogen haben, die Auszeichnung der Landeshauptstadt zu geben. Wir möchten einen sicherlich unvollständigen Überblick über diese Initiativen geben:

- Errichtung und Instandhaltung von Spielplätzen in den verschiedenen Stadtvierteln (mit Hundeauslaufflächen ), Sicherung im Bauleitplan des VKE-Spielplatzes in der Guntschnastrasse;
- Errichtung von Naherholungszonen mit Spielplätzen (z.B. Talferwiesen-Mignone-Park- Europapark);
- Einführung der Schulstrassen;
- Einsatz von Schülerlotsen;
- Aktion "offene Schulhöfe";
- Gestaltung der Schulhöfe als Spielplatz;
- Mitfinanzierung der VKE-Kinderstadt;
- Errichtung und Mitfinanzierung des VKE-Spielhauses im Mignone- Park;
- Kinderferien (Monat Juli - ca. 2000 Kinder + Mitfinanzierung VKE-Kinderferien);
- Jugend-INFO-Giovani;
- Errichtung von Radwegen (innerstädtisch und übergemeindlich);
- Aufstellung von Radständern;
- erste Initiativen, um das Parken der Autos auf Gehsteigen zu verhindern;
- Grundsteinlegung für ein Umweltzentrum auf Kohlern.


Die Auszeichnung "Kinderfreundliche Gemeinde" soll nicht nur eine Belohnung, sondern eine Verpflichtung auch für die Gemeinde Bozen sein, weitere kinderfreundliche Initiativen zu setzen, d.h. das halbvolle Glas weiter zu füllen, denn in der Stadt Bozen gilt es vieles zu verbessern. Dabei denkt der VKE vor allem an:
- Realisierung der Spielplätze laut Bauleitplan (ca. 200.000 qm zu realisieren);
- Ausweisung und Realisierung der Spielplätze in den Durchführungsplänen (z.B. Zone Firmian);
- Neugestaltung weiterer Schulhöfe als Spielplatz (z.B. siehe unser Plan für Schulhof Pestalozzi) und deren Öffnung;
- autofreie Gehsteige(1500 illegale Parkplätze auf Gehsteigen!);
- Verkehrsberuhigung (Fußgängerzonen-Wohnstrassen-Tempo 30-gefahrenfreie Strassenüberquerungen für Fussgänger);
- weitere Radwege und Radspuren;
- Massnahmen zur Verbesserung der Sicherhert für Radfahrer;
- ausreichende finanzielle Unterstützung der Vereine der Kinder-und Jugendarbeit;
- Einrichtung weiterer Kinder- und Jugendzentren;


Der VKE hofft, daß diese Auszeichnung für die politischen Entscheidungsträger ein Ansporn sein möge, weitere Initiativen zu setzen. Als Geschenk wurden wiederum 3000 Postkarten gedruckt, damit die ganze Welt von dieser Auszeichnung erfahren kann.