2008 - Völs

Auszeichnung
"Die Kinderfreundliche Gemeinde 2008"


Wir möchten vorausschicken, dass in den letzten Jahren alle oder fast alle Gemeinden in Südtirol sich stark für die Belange von Kinder engagiert haben, nicht nur durch den Bau von Spieleinrichtungen, sondern auch durch die Organisation von Aktivitäten und Dienstleistungen. Es muss auch angemerkt werden, dass kleine Gemeinden im ländlichen Raum und mit bäuerlichen Strukturen wesentlich geringere Schwierigkeiten haben, Flächen für das Spiel und die Freizeit bereitzustellen, da solche geeigneten Flächen meist vorhanden sind und für diese Zwecke genutzt werden können. Einen Hinweis möchten wir bezüglich der Pflege und Wartung insbesondere der Spielplatz-Infrastrukturen geben. Wir müssen feststellen, dass nicht alle Gemeinden die Folgen einer Investition in Spielplätze und –Geräte bedenken, und zwar in Form eines eigenen Kapitels in ihrer Gemeindebilanz, in dem die Kosten für die kontinuierliche Wartung und Kontrolle für die getätigten Investitionen vorgesehen sind. Es werden auch nur in Ausnahmefällen die Verantwortlichkeiten sowie genaue Prozeduren für die Kontrolle der Spieleinrichtungen gemäß Sicherheitsnorm vorgesehen.

Die Tendenz scheint diese zu sein, dass nach einmal getätigten Anfangsinvestitionen, man sich nicht weiter um die Thematik kümmern möchte - abgesehen von dringlichen Ausnahmefällen. Dieses Vorgehen bringt die Gemeinden in kritische Situationen und die Kinder in unnötige Gefahren. Spielgeräte im Freien sind empfindlich, allen Witterungseinflüssen ausgesetzt, werden fast täglich genutzt und sind - wenn auch aus besten Materialien gefertigt - durch Alterung, Abnutzung oder Vandalismus gefährdet. Spielplätze benötigen deshalb eine kontinuierliche Wartung und Kontrolle, die wiederum Finanzmittel voraussetzt, sowie verantwortliche Personen und eine Organisation, welche die notwendigen Abläufe garantiert. In diesem Sinne appellieren wir an die Gemeinde, die Instandhaltung und die Wartung der Spieleinrichtungen nach den geltenden Normen durchzuführen, um die Sicherheit von Kindern und Familien zu gewährleisten. Insbesondere richtet sich unser Appell an jene Gemeinden, welche seit 1994 die Auszeichnung „Kinderfreundliche Gemeinde“ bekommen haben. Folgende Gemeinden sind in diesem Jahr in die „Endrunde“ der Kandidaten gekommen: Brixen, Graun/Vinschgau, Völs, Marling, Burgstall, Olang, Tisens und die 3 Grödner Gemeinden St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein, die sich gemeinsam beworben haben.

Diese Gemeinden haben Einrichtungen und Freiräume für das Spiel eingerichtet und bieten viele andere Tätigkeiten und Programme für Kinder und Jugendliche über das ganze Jahr an. Sie befinden sich in dieser Hinsicht mehr oder weniger auf einem gleichen Niveau und deshalb war es auch heuer - wie bereits in den letzten Jahren - für die Jury nicht einfach, die Siegergemeinde auszuwählen. Auf der Grundlage der Berichte, Besichtigungen und Dokumente der eingesetzten Jury hat sich der Ausschuss des VKE in der Sitzung vom 10. Dezember 2007 den Vorschlag der Jury zu eigen gemacht und die Gemeinde Völs als Sieger bestimmt. Die Gemeinde Völs wird vor allem für das innovative und zeitgemäße Planungsverfahren in Form einer Kinder-Mitbestimmung bei der Planung und Ausführung des neuen Spielplatzes in der Wohnbauzone in Obervöls prämiert. Dieses Projekt wurde von Anfang an von Mitarbeitern des Südtiroler Jugendrings begleitet und so konnten die betroffenen Kinder in erster Person an dem gesamten Verfahren teilnehmen. Die gesamte Planungsprozedur zog sich über ein ganzes Jahr, bis zum abschließenden Bau und der Einweihung der Anlage - immer begleitet vom Planungsteam des SJR. Darüber hinaus stehen den Kindern in Völs und in den Fraktionen noch andere Spielflächen zur Verfügung, die sämtlichen Ansprüchen an Freiflächen genügen.

Wie andere Gemeinde auch, so kann auch Völs noch besser werden: wir erlauben uns den Vorschlag, den bereits umgestalteten Pausenhof der Grundschule weiter aufzuwerten und eine zusätzliche Spielfläche in der Fraktion Ried einzurichten. Wie es nunmehr Tradition ist, besteht der Preis für die Gemeinde Völs aus einem Banner und 3000 Postkarten, die der Welt die „frohe Botschaft“ mitteilen sollen. Außerdem wird der VKE-Spielbus einen unentgeltlichen Spieleinsatz in einer Schule oder irgendwo in der Gemeinde anlässlich eines nichtkommerziellen Festes durchführen.

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